Schweizer Wirtschaft

Marktkommentar, Januar 2024

Schweizer Wirtschaft

Die Schweizer Wirtschaft dürfte 2024 im Vergleich zu anderen Volkswirtschaften eine respektable Performance zeigen, auch wenn eine gegenüber 2022 und 2023 etwas nachlassende Dynamik nicht auszuschliessen ist. Dies vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Konjunkturabkühlung in Deutschland auf das Exportwachstum. Der robuste schweizerische Arbeitsmarkt sollte die Bremseffekte des starken Schweizer Frankens auf die Exporte jedoch zum grossen Teil kompensieren können. Zudem sollten sich die Dienstleistungsbranchen inklusive Tourismus weiterhin gesund entwickeln und zu einer insgesamt ansprechenden Schweizer Wirtschaftsentwicklung beitragen. Nach einer Bewertungskorrektur 2023 könnten Schweizer Aktien in den kommenden Quartalen wieder mehr internationale Nachfrage sehen, nicht zuletzt aufgrund ihrer Bilanzqualität.

Die Schweizer Wirtschaft zeigte schon 2022 eine deutliche Erholung von der Corona-Pandemie. Sie wuchs zum Vorjahr um über 2,5 %, während 2023 die abgeschwächte deutsche Konjunktur partiell Bremseffekte für die schweizerische Konjunktur bewirkte. Die höheren Zinsen und der starke Schweizer Franken reduzierten das schweizerische Wirtschaftswachstum 2023 im Vergleich zu 2022 auf knapp 1 %, doch eine Rezession konnte klar vermieden werden. 2023 konnte der Privatkonsum weiter Wachstum zeigen und profitierte wie auch der Tourismus von der nach Corona ausgeprägten Tendenz der Bevölkerung zum Ausgehen, Reisen und zu Konzertbesuchen. 2024 dürfte der Dienstleistungssektor ebenso wie schon 2023 das schweizerische Wirtschaftswachstum positiver beeinflussen als die verarbeitenden Industrien. Für die Immobilienentwicklung sind die gestiegenen Zinsen zwar weniger stützend als früher, doch die ungebrochen hohe Zuwanderung bleibt für Immobilien ein positiver Faktor. 

Bei der Inflationsentwicklung zeigten sich in den letzten Monaten deutliche Fortschritte, auch in Zusammenhang mit den sogenannten Basiseffekten, d.h. der 12 Monate zuvor höheren Basis vieler Komponenten der Konsumentenpreisentwicklung. Allerdings könnte die Erhöhung der Mietkosten und der Elektrizitätspreise zu einer (temporären) Pause bei den Inflationsfortschritten führen. Dennoch bleibt die Inflation der Schweiz die niedrigste aller Industrieländer, was die Nachfrage nach Schweizer Franken unterstützt. Der gegenüber dem Euro weiterhin starke Schweizer Franken führt bekanntlich zu niedrigeren Importpreisen von Gütern aus dem Euroraum und hält die Inflation im internationalen Vergleich nach wie vor sehr tief.

Die im globalen Vergleich tiefere Inflation und gesunde Finanzen machen Anlagen in der Schweiz attraktiv.

Gérard Piasko, Chief Investment Officer

Dies gibt der Schweizerischen Nationalbank Spielraum bei der Zinspolitik, da der Kampf gegen die Inflation durch die Frankennachfrage beeinflusst wird. Positiv ist auch zu vermerken, dass der Lohndruck in der Schweiz verglichen mit der Eurozone und den USA gering ist, obwohl die Arbeitslosigkeit historisch tief geblieben ist. Die im internationalen Vergleich und auch für schweizerische Verhältnisse sehr tiefe Arbeitslosenquote sorgt ausserdem für einen weiterhin gesunden Verlauf des Privatkonsums, welcher der Konjunktur hilft.

Bei der Industrieproduktion kommt der Schweiz zugute, dass der Anteil der relativ konjunkturresistenten Pharmabranche hoch ist, ganz im Gegensatz zur Eurozone und besonders Deutschland. Pharma- und Chemieprodukte machen rund 47 % der Schweizer Exporte aus, Maschinen rund 13 % und Uhren etwa 9 %. Geografisch betrachtet gehen die schweizerischen Exporte zu rund 52 % in die Europäische Union (wobei Deutschland den grössten Anteil hat), zu 22 % nach Asien und zu 18 % in die USA.

Ebenfalls besser aufgestellt als die Eurozone ist die Schweiz für den Fall eventuell wieder steigender Energiepreise. Dies weil die Schweiz weniger von ausländischen Energielieferungen abhängig ist als die Eurozone, nicht zuletzt wegen der immer noch wichtigen Rolle der Wasserkraft für die Schweiz und der geringeren Bedeutung von Erdgas bei der Energieversorgung. 

Ein weiterer wichtiger Vorteil der Schweizer Wirtschaft sind die gesunden Bilanzen nicht nur der Unternehmen, sondern auch der Staatsfinanzen sowie eine gesunde Leistungsbilanz. Im Gegensatz zu den anderen europäischen Staaten, den USA sowie China konnte die Schweiz die Staatsverschuldung in Prozent des Bruttoinlandproduktes in den letzten Jahren sogar reduzieren und steht im internationalen Umfeld vorbildlich da.

Ebenso zeigen die schweizerischen Aktiengesellschaften eine relativ geringe Verschuldung und mehrheitlich eine niedrigere Konjunkturabhängigkeit als die Aktienmärkte anderer Länder, wovon der schweizerische Aktienmarkt im Falle einer globalen Wirtschaftsabschwächung profitieren könnte.

Insgesamt ist der schweizerische Aktienmarkt im globalen Vergleich daher attraktiv und langfristig interessant.

Gérard Piasko

Gérard Piasko

Gérard Piasko leitet als Chief Investment Officer das Anlagekomitee der Privatbank Maerki Baumann. Zuvor war er über viele Jahre Chief Investment Officer bei Julius Baer, bei Sal. Oppenheim und bei der Deutschen Bank.

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Redaktionsschluss: 10. Januar 2024

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