Warum generative künstliche Intelligenz
ein wichtiges Thema ist

Marktkommentar, September 2023

Warum generative künstliche Intelligenz ein wichtiges Thema ist

Das Thema künstliche Intelligenz wird dieses Jahr wegen der «Chatbots» (Gesprächsroboter) immer bekannter und ist sehr wichtig. Die Technologieentwicklung der nun neu auch Inhalte generierenden künstlichen Intelligenz dürfte zu massiven Veränderungen in der Weltwirtschaft führen. Es dürften veränderte und z. T. neue Ökosysteme mit besserer Wertschöpfung entstehen analog der Ebenen Hardware, Infrastruktur und Software mit neuen Anwendungen und Dienstleistungen. Sowohl bei Kreativ- wie bei Routinearbeiten wird die Produktivität verbessert werden können. Damit dürfte das Potenzial für mehr Wachstum sowohl der Weltwirtschaft als auch der Unternehmensgewinne steigen.

Die Weiterentwicklung der Technologie geht in eine neue, besonders spannende Phase. Die sogenannte generative (Inhalte generierende) künstliche Intelligenz hat viel Potenzial. Bekannt wurde sie dieses Jahr durch die sogenannten «Chatbots» (Gesprächsroboter), welche bei Texteingaben («prompts») durch Menschen mit diesen quasi Gespräche führen bzw. auf Fragen von Menschen Antworten generieren, sei es Text oder Bilder. Der mit Microsoft kooperierende Chatbot ChatGPT von OpenAI oder auch Bard von Google als Beispiele funktionieren dank grossen Sprachmodellen (Large Language Models bzw. LLM). Dies sind gigantisch grosse neuronale Netzwerke, die analog dem menschlichen Gehirn auf in Textform gestellte Fragen bzw. Inputs nach Antworten suchen: quasi mit Nervenknotenpunkten (Neuronen) via viele Nervenverbindungen (Synapsen) ähnlich den Assoziationen des menschlichen Gehirns. Mittels Trainings durch Programmierer und dank vielen Milliarden Daten aus Big-Data-Bibliotheken von Internetseiten (Texten und Bildern) werden die Netzwerke via enorme Computerrechenleistung lernfähig, verbessern sich und generieren über Algorithmen mehr Outputs. 

Dies sind Anwendungen des sogenannten «Machine Learning», die nun dank den GPT (Generativen Pre-Trained Transformern) verschiedenste Inhalte generieren können. Beispielsweise ermöglicht Googles MusicLM, nach Texteingaben Musik zu generieren, OpenAIs DALL-E kann Bilder kreieren und auch Videos sind einfacher produzierbar. Dies sind nur ein paar Beispiele von Anwendungen, es gibt andere und noch viele mehr werden entwickelt. Da die notwendigen Datenmengen und Cloudspeicherungen gigantisch sind, begünstigen die hohen Kosten grundsätzlich die bekannten grossen IT- bzw. Kommunikationsunternehmen, welche über entsprechende Finanz- und Research-Ressourcen verfügen. 

Wie der PC und das Internet erhöht die künstliche Intelligenz Produktivität, Wachstum und Profitabilität.

Gérard Piasko, Chief Investment Officer

Mit der Zeit werden neue Ökosysteme entstehen, welche von der benötigten Hardware (Halbleiter bzw. Chips) über Infrastrukturen und Plattformen bis zu Software, Anwendungen und anderen Services reichen, die jeweils neue Wertschöpfung erbringen. Die politischen Diskussionen um eine Regulierung der Oligopole, faktisch fast Monopole, der grossen IT- und Internet-Giganten werden dann genauso zunehmen wie jene um Ethik, Copyright- bzw. Plagiatschutz und Daten- und Konsumentenschutz. In Europa (aus politischen Gründen auch in China) werden eher Regulierungen zu erwarten sein als in den USA, was amerikanischen Firmen eventuell wieder Vorteile verschaffen kann. 

Man kann von einer eigentlichen neuen Phase der Technologieevolution sprechen wie bei der Phase der Personal Computer (PCs) der 1980er Jahre, der Verbreitung des Internets in den 1990ern und ab etwa 2010 der Entwicklung der Cloud und der Smartphones. Da die generative künstliche Intelligenz als Hilfsmittel bei Routinearbeiten zu rascherem Arbeiten und Kostensenkungen führen kann, wird die Produktivität generell verbessert. Ähnlich wie bei der Einführung von PCs, Internet und Cloud hat die generative, also Inhalte generierende künstliche Intelligenz damit das Potenzial, der Wirtschaft mehr Wachstum und mehr Profitabilität zu bringen. Gemäss PWC (PriceWaterhouseCoopers) könnte die generative künstliche Intelligenz der Weltwirtschaft bis 2030 rund 16 Bio. US-Dollar zusätzliches Wachstum bringen. IDC (International Data Corporation) schätzt zudem, dass das globale Geschäftsvolumen von generativer künstlicher Intelligenz bereits bis 2026 rund 900 Mia. US-Dollar ausmachen wird. Viele Bereiche werden davon profitieren können, u. a. Technologie, Hardware und Software sowie Cybersecurity (Internetsicherheit, da Datenmengen und Hackverwundbarkeit zunehmen).

Fazit: Generative künstliche Intelligenz bringt zusammengefasst also erhebliches Potenzial zur Steigerung von Unternehmensgewinnen, nicht nur für die entwickelnden Firmen, sondern auch über Produktivitätsverbesserungen für die globale Gesamtwirtschaft. Ähnlich konnte dies bei der Entwicklung des PCs und des Internets in den 1980er und 1990er Jahren beobachtet werden. Es wäre keine Überraschung, wenn die positiven Faktoren von mehr Potenzial für Wachstum von Wirtschaft und Unternehmensgewinnen zuerst eher bei weiterentwickelten und von Dienstleistungen geprägten Volkswirtschaften zu beobachten sein werden als bei vielen Schwellenländern.

Gérard Piasko

Gérard Piasko

Gérard Piasko leitet als Chief Investment Officer das Anlagekomitee der Privatbank Maerki Baumann. Zuvor war er über viele Jahre Chief Investment Officer bei Julius Baer, bei Sal. Oppenheim und bei der Deutschen Bank.

Modular anlegen mit Maerki Baumann

Die hervorgehobenen Akzentmodule erlauben es Ihnen, die erwähnten Themen in Ihrem Portfolio abzubilden:

Aktien Schweiz USA
c Aktien Schwellenländer
Aktien Eurozone aktien_global
Aktien Deutschland

Global ausgewogen

Obligationen

Rohstoffe

ETF

Krypto Währungen

high yield

Akzentmodul Private Equity
 

venture capital

 

Überzeugen Sie sich von unserem modularen Anlagekonzept, der individuellen Auswahl attraktiver Anlagelösungsmodule und dem transparenten Preismodell.

Kontaktieren Sie eine Kundenberaterin oder einen Kundenberater für weitere Informationen.

Wichtige rechtliche Hinweise:

Diese Publikation dient ausschliesslich zu Informations- und Marketingzwecken und ist nicht auf die Herbeiführung eines Vertragsschlusses gerichtet, sondern enthält lediglich Markt- und Anlagekommentare von Maerki Baumann & Co. AG sowie eine Einschätzung zu ausgewählten Finanzinstrumenten. Somit stellt diese Publikation keine Anlageberatung oder individuell-konkrete Anlageempfehlung sowie kein Angebot für den Erwerb oder Verkauf von Anlageinstrumenten dar. Die zukünftige Performance von Investitionen lässt sich nicht aus der vergangenen Kursentwicklung ableiten, der Anlagewert kann sich vergrössern, aber auch vermindern und bei gewissen Produkten kann der Anleger zu Zusatzzahlungen verpflichtet werden. Darstellungen können unter Umständen auf unter 5-jährigen Berichtszeiträumen beruhen, was deren Aussagekraft vermindern kann. Zukunftsdarstellungen sind stets unverbindliche Annahmen. Darstellungen in Fremdwährungen unterliegen Wechselkursschwankungen, was die Performance beeinträchtigen kann. Die Information in dieser Publikation ist in keiner Weise als Zusicherung einer zukünftigen Performance zu verstehen. Maerki Baumann & Co. AG erbringt keine Rechts- oder Steuerberatung. Im Weiteren übernimmt Maerki Baumann & Co. AG keinerlei Haftung für den Inhalt dieses Dokuments und haftet insbesondere nicht für Verluste oder Schäden irgendwelcher Art, einschliesslich direkte, indirekte oder Folgeschäden, die aufgrund von in diesem Dokument enthaltenen Informationen und/oder infolge der den Finanzmärkten inhärenten Risiken entstehen können.

*Bitte beachten Sie, dass wir die in dieser Broschüre genannte Krypto-Dienstleistung (Akzentmodul Krypto-Währungen) aufgrund der deutschen Regulierung für unsere Kundinnen und Kunden mit Domizil Deutschland nicht erbringen können. 

Redaktionsschluss: 13. September 2023

Maerki Baumann & Co. AG
Dreikönigstrasse 6, CH-8002 Zürich
T +41 44 286 25 25, info@maerki-baumann.ch
www.maerki-baumann.ch

top