Herbstvolatilität in den Aktienmärkten

Marktkommentar Spezial, 25. Oktober 2018

Herbstvolatilität in den Aktienmärkten

Die Aktienmärkte haben über Nacht wieder Korrekturen gezeigt, Nikkei in Japan -3.7 % und S&P 500 in den USA -3.1 %. Die versuchten Terroranschläge auf CNN und demokratische Politiker wie Obama und Hillary Clinton haben die seit Anfang Oktober bestehende Unsicherheit der Marktteilnehmer verstärkt. 

Manchmal verändert sich fundamental wenig, doch die Märkte bewegen sich stärker, was oft markttechnisch bedingt ist. So ist historisch die Marktvolatilität im Monat Oktober die höchste aller Monate sowohl im amerikanischen wie europäischen Aktienmarkt. Auch in diesem Jahr hat der Oktober Herbst-Stürme verursacht, diesmal eher im Markt als beim Wetter.

Fundamental zeigt sich die Weltwirtschaft jedoch wenig verändert. In den USA deutet ein wichtiger ökonomischer Vorlaufindikator, der PMI (Einkaufsmanager-Index) des verarbeitenden Gewerbes, mit 55.9 weiter eine klare Konjunkturexpansion an. In der Eurozone liegt der gleiche Wirtschaftsindikator etwas niedriger, aber keineswegs im Bereich einer Rezession.

Historisch zeigen sich im US-Aktienmarkt rund drei Konsolidierungen bzw. Korrekturen von 5-10 % pro Jahr, wobei aber die durchschnittliche Jahresperformance per Ende Jahr Im Schnitt aller Jahre positive 7-8 % beträgt. Die jüngste Aktienmarktkorrektur hat zu einer überverkauften technischen Marktsituation im Weltaktienindex und in den Märkten der meisten Regionen geführt.

Historisch zeigt das letzte Quartal des Jahres bis Ende Dezember im amerikanischen und europäischen Aktienmarkt eine überdurchschnittliche Quartalsperformance von +5-6 % im Durchschnitt der letzten Jahrzehnte.

Wir haben im März die Übergewichtung der Aktien beendet, im Zusammenhang mit dem Resultat der italienischen Wahlen. Viel Negatives ist nun in den Aktienmärkten in die Preise eingebaut worden. Die vom Markt erwarteten Zinserhöhungen entsprechen nun auch erstmals den Erwartungen der US-Zentralbank (den sogenannten Dot Plots der Fed). 

Die US-Aktienkorrektur beträgt nun mit rund -10% ähnlich viel wie im Februar. Die Kurs-/Gewinn-Verhältnis-Bewertungen der Aktienmärkte sind sogar rund 20 % günstiger geworden, da die Unternehmensgewinne weitergehen. So ist das KGV des S&P 500 zum Beispiel von 19 im Januar auf rund 15 zurückgekommen.

«Die Kurs-/Gewinn-Verhältnis-Bewertungen der Aktienmärkte sind rund 20 % günstiger geworden.»

Gérard Piasko, Chief Investment Officer

Fazit

Kurzfristig kann die Volatilität eventuell anhalten, doch mittelfristig sind Aktien interessanter geworden, besonders da Anleihen in Europa ihrer geringen Rendite wegen nicht wirklich eine Alternative sind. Der Anlageausschuss hat entschieden die nun überverkaufte technische Marktsituation zu benutzen, um die Aktienquote, die im März um 4.5 % in ausgewogenen Mandaten reduziert wurde, mittels einer global breit diversifizierten Position im MSCI-Weltindex wieder um 4.5 % aufzustocken (dynamische Mandate um 7 %, konservative um 2 %). Dies wird durch Cash finanziert.  
 

Gérard Piasko

Gérard Piasko

Gérard Piasko leitet als CIO das Anlagekomitee der Privatbank Maerki Baumann & Co. AG. Zuvor war er über viele Jahre CIO bei Julius Baer, bei Sal. Oppenheim und bei der Deutschen Bank.

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Redaktionsschluss: 25. Oktober  2018

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